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Unterabschnitte
19.3.2 Der Fontserver xfs
Der andere Weg einem X-Window-System Schriften zur Verfügung zu stellen ist der Fontserver
xfs. Er ermöglicht eine zentrale Verwaltung und Verteilung des X11-Schriften im Netz. Wegen der heutigen Plattengröße wird er nur noch selten benutzt. Allerdings ermöglicht er den Zugriff auf Schriften von einer zentralen Stelle aus und erleichtert damit erheblich die Verwaltung der Schriften. Der Fontserver
xfs ist ein freistehender Dämon und arbeitet auf dem TCP-Port 7100. Starten können Sie Fontserver direkt über den Programmnamen
enterprise:~ # xfs &
oder über das RC-Skript.
enterprise:~ # rcxfs start
Zentraler Punkt der Konfiguration ist die Konfigurationsdatei
/etc/X11/fs/config. Möglich ist auch der Name
xfs.config im gleichen Verzeichnis. Früher lag war die Konfigurationsdatei
/usr/X11R6/lib/X11/fs/config, dies ist aber eine veraltete Form der Konfiguration. Der Fontserver greift für seine Tätigkeit auf die lokal installierten Schriften zurück, die natürlich wie im oberen Abschnitt erläutert wurde, ordnungsgemäß installiert sein müssen.
So könnte eine Fontserver-Konfigurationsdatei aussehen.
no-listen = tcp
port = 7100
client-limit = 10
clone-self = on
use-syslog = on
catalogue = /usr/X11R6/lib/X11/fonts/misc:unscaled,
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Type1,
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/Speedo,
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/CID,
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/kwintv,
/usr/X11R6/lib/X11/fonts/truetype
# in decipoints
default-point-size = 120
default-resolutions = 75,75,100,100
Sollten Sie Änderungen an dieser Konfigurationsdatei durchführen, dann müssen Sie den Fontserver neu initialisieren. Dies können Sie z. B. durch den folgenden Befehl durch das Signal SIGHUP ausführen lassen.
enterprise:~ # kiallall -1 xfs
Natürlich können Sie auch das passende RC-Script benutzen.
enterprise:~ # rcxfs reload.
Was bedeuten nun aber die Direktiven im Einzelnen.
- catalogue
- Dies ist wohl wichtigste Direktive der Konfigurationsdatei. Hiermit geben Sie durch Kommata getrennt die Schriftverzeichnisse an, die exportiert werden sollen.
- client-limit
- Hiermit können Sie die Zahl der Clients begrenzen, die auf den X-Server zugreifen können.
- clone-self
- Sollte den Grenzwert von client-limit erreicht werden, so können Sie mit dieser Direktive entscheiden, ob neue xfs-Instanzen gestartet werden sollen.
- default-point-size
- Hiermit legen Sie die Standardgröße der Schrift in Punkten fest, wenn die Schrift selber keine Informationen darüber enthält. (Standard 120)
- default-resolutions
- Auch die Standardauflösung der Schriften kann der Fontserver angeben, wenn keine Informationen in der Schriftdatei darüber vorhanden sind.
- no-listen
- Deaktiviert einen Transporttyp. Wenn Sie hier TCP angeben, dann funktioniert der Server nicht mehr über das Protokoll TCP/IP.
- port
- Hier können Sie die Portnummer für den Dienst festlegen.
- error-log
- Hiermit können Sie ein Datei angeben, in der die Fehlermeldungen ausgegeben werden sollen.
- use-syslog
- Allerdings können Sie auch den normalen syslog-Dämon für diese Aufgabe verwenden.
Die Client-Konfiguration ist noch viel einfacher. Sie müssen den Fontserver einfach wie ein Schriftenverzeichnis angeben. Dazu gehen Sie in die Konfigurationsdatei des X-Servers
/etc/X11/XF86Config und tragen dort im Abschnitt ``Files'' einen FontPath-Eintrag ein. Wenn wir davon ausgehen, daß der Fontserver den Namen ``DEFIANT'' trägt und ganz normal über den TCP-Port 7100 zu erreichen ist, muß der Eintrag wie folgt lauten.
FontPath "tcp/DEFIANT:7100"
Sind Sie allerdings nur an einem Verzeichnis vom Server (z. B. extrattf) interessiert, dann lautet der Eintrag
FontPath "tcp/DEFIANT:7100/extrattf"
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