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5.1.3 Terminaleinstellungen mit stty

Mit dem Befehl stty können die Einstellungen von Terminals angezeigt und geändert werden.

stty [-F GERÄT] [OPTIONEN]
stty [-F GERÄT] [EINSTELLUNGEN]

Optionen
-a Zeigt alle Einstellungen in für Menschen lesbarer Form an
-g Zeigt alle Einstellungen in für stty lesbarer Form an
-F Das Terminal (Standard stdin)
 

Die Grunddaten des aktuellen Terminals, das als Standardeingabe fungiert, bekommen Sie, wenn Sie den Befehl ohne Parameter aufrufen. Mit der Option -a wird es wesentlich ausführlicher. Der Aufruf mit -g ist zwar wesentlicher kompakter, aber irgendwie unverständlich für Normalsterbliche.

dozent@linux37:~> stty
speed 38400 baud; line = 0;
-brkint -imaxbel
dozent@linux37:~> stty -a
speed 38400 baud; rows 24; columns 80; line = 0;
intr = ^C; quit = ^\; erase = ^?; kill = ^U; eof = ^D; eol = <undef>;
eol2 = <undef>; start = ^Q; stop = ^S; susp = ^Z; rprnt = ^R; werase = ^W;
lnext = ^V; flush = ^O; min = 1; time = 0;
-parenb -parodd cs8 -hupcl -cstopb cread -clocal -crtscts
-ignbrk -brkint -ignpar -parmrk -inpck -istrip -inlcr -igncr icrnl -ixon -ixoff
-iuclc -ixany -imaxbel
opost -olcuc -ocrnl onlcr -onocr -onlret -ofill -ofdel nl0 cr0 tab0 bs0 vt0 ff0
isig icanon iexten echo echoe echok -echonl -noflsh -xcase -tostop -echoprt
echoctl echoke
dozent@linux37:~> stty -g
100:5:bf:8a3b:3:1c:7f:15:4:0:1:0:11:13:1a:0:12:f:17:16:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0:0

Sie können sich aber auch die Daten anderer Terminals anzeigen lassen. Allerdings müssen Sie auch Rechte für dieses Terminals besitzen, was automatisch passiert, wenn Sie sich auf dem Terminal einloggen.

dozent@linux37:~> ls -l /dev/tty[12]
crw--w----    1 dozent   tty        4,   1 2004-07-01 14:25 /dev/tty1
crw-rw----    1 root     tty        4,   2 2004-07-01 08:06 /dev/tty2
dozent@linux37:~> stty -F /dev/tty1
speed 38400 baud; line = 0;
lnext = <undef>; min = 1; time = 0;
-icrnl
-icanon -echo
dozent@linux37:~> stty -F /dev/tty2
stty: /dev/tty2: Keine Berechtigung

Sie können auch über eine Umleitung ein Terminal ansprechen.

linux37:/home/dozent # stty -F /dev/ttyS0
speed 9600 baud; line = 0;
-brkint -imaxbel
linux37:/home/dozent # stty < /dev/ttyS0
speed 9600 baud; line = 0;
-brkint -imaxbel
Übrigens ist auch eine serielle Schnittstelle ein Terminal.

Interessant wird es, wenn stty zum Setzen von Eigenschaften verwendet wird. Für ein Terminal kann eine Vielzahl von Werten gesetzt werden. Diese setzen Zeichen für verschiedene Aktionen fest, verändern die Kontrollfunktionen und die Ein- und Ausgabeeigenschaften. Eine Übersicht aller Einstellungen finden Sie in der Manualpage stty(1). Hier nur ein paar Beispiele:

Sie können z. B. die Geschwindigkeit der ersten seriellen Schnittstelle auf 38400 bit/s festlegen.

stty -F /dev/ttyS0 38400

Wenn der letzte Prozess das Terminal schließt, wird mit der folgenden Anweisung das Terminal angewiesen ein SIGHUB-Signal an alle angeschlossene Prozesse zu senden. Damit sollten sich die Prozesse eigentlich beenden.

stty hupcl

Ein Minuszeichen vor der Einstellung kehrt die Bedeutung um.

stty -hupcl

Sie können sich auch die Größe des Terminals in Zeilen und Zeichen ausgeben lassen.

linux37:/home/dozent # stty size
24 80

Nach einer neuen Zeile soll möglichst auch ein Wagenrücklauf erfolgen, sprich der Cursor sollte am Anfang der Zeile stehen. Der folgende Befehl führt zu etwas Chaos auf dem Bildschirm. Können Sie ihn auch wieder rückgängig machen?

stty -onlcr

Alle Zeichen können für die Ausgabe in Großbuchstaben umgewandelt werden.

linux37:/home/dozent # stty olcuc
LINUX37:/HOME/DOZENT # STTY -OLCUC
linux37:/home/dozent #

Und es gibt noch viele Einstellungen mehr. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß Sie etwas mit diesen Einstellungen zu tun haben sollten. Aber Sie sollten wissen, daß man mit stty die Einstellungen von Terminals abrufen und ändern kann.


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