ole@defiant:~> ls Documents public_html
Zwei Dateien liegen bei einem frisch eingerichteten Benutzer bei SuSE 8.0 im Heimatverzeichnis. Haben Sie auf der graphischen Oberfläche schon gearbeitet, so können hier noch mehr Dateien liegen.
ole@defiant:~> ls -l insgesamt 8 drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 Documents drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 public_html
Wenn Sie sich nun die Ausgabe anschauen, dann wird Ihnen sicherlich nicht die Bedeutung jeder dieser Spalten klar sein. Schauen wir uns dazu die Ausgabe noch einmal genauer an.
Typ und Rechte | Links | Besitzer | Gruppe | Größe | Änderungsdatum | Name |
drwxr-xr-x | 2 | ole | users | 4096 | Sep 25 12:25 | Documents |
drwxr-xr-x | 2 | ole | users | 4096 | Sep 25 12:25 | public_html |
Zeichen | Bedeutung |
- | gewöhnliche Datei |
d | Verzeichnis (directory) |
c | zeichenorientierte Gerätedatei (character device) |
b | blockorientierte Gerätedatei (block device) |
p | FIFO-Pipeline(named pipe) |
l | symbolischer Link (symbolic link) |
s | Netzwerksocket (socket) |
Die restlichen neun Zeichen geben in Gruppen zu jeweils drei Zeichen die Rechte auf die Datei an. Dabei steht das r für ``Lesen'' (read), das w für ``Schreiben'' (write) und das x für ``Ausführen'' (execute). Die ersten drei Zeichen geben die Rechte für den Besitzer der Datei an. Die zweiten drei Zeichen geben Auskunft über die Rechte der Gruppe, die dieser Datei zugeordnet wurde und die letzten drei Zeichen geben dann an, was der Rest der Welt mit dieser Datei darf.
ole@defiant:~> ls Documents public_html ole@defiant:~> ls -a . .Xresources .emacs .profile .xim .xtalkrc .. .bash_history .exrc .urlview .xinitrc Documents .Xdefaults .bashrc .kermrc .xcoralrc .xserverrc.secure public_html .Xmodmap .dvipsrc .muttrc .xemacs .xsession
Anstatt zwei werden nun 23 Dateien angezeigt. Diese neu angezeigten Dateien bezeichnet man als Versteckte Dateien. Sie werden bei normalen Dateioperationen nicht berücksichtigt. Diese versteckten Dateien finden Sie auch in anderen Betriebssystemen. Dort wird durch ein Attribut der Datei angezeigt, ob eine Datei versteckt ist oder nicht. Wenn Sie sich die Liste der Dateien im obigen Beispiel noch einmal genau anschauen, finden Sie recht schnell die Gemeinsamkeit der versteckten Dateien heraus.
Dateien, deren Name mit einem Punkt beginnt, bezeichnet man als Versteckte Dateien. Sie werden bei normalen Dateioperationen nicht berücksichtigt.
Eine besondere Bedeutung haben die Dateien `.' und `..'. Sie sind Bestandteil des Verzeichnisses. Der Name `.' ist ein weiterer Link für das Verzeichnis in dem sich diese Datei befindet. Dagegen verweist der Name .. auf das Elternverzeichnis des aktuellen Verzeichnis. Wenn Sie das obige Beispiel als Grundlage nehmen, so ist . gleichzusetzen mit /home/ole und .. mit /home.
Zwei Optionen können auch miteinander kombiniert werden. Eine ausführliche Liste aller Dateien bekommen Sie durch die Kombination der Optionen -l und -a.
ole@defiant:~> ls -a -l insgesamt 92 drwxr-xr-x 5 ole users 4096 Sep 25 12:25 . drwxr-xr-x 9 root root 4096 Sep 25 12:25 .. -rw-r--r-- 1 ole users 5742 Sep 25 12:25 .Xdefaults -rw-r--r-- 1 ole users 1305 Sep 25 12:25 .Xmodmap lrwxrwxrwx 1 root root 10 Sep 25 12:25 .Xresources -> .Xdefaults -rw------- 1 ole users 0 Sep 25 12:25 .bash_history -rw-r--r-- 1 ole users 1691 Sep 25 12:25 .bashrc -rw-r--r-- 1 ole users 208 Sep 25 12:25 .dvipsrc -rw-r--r-- 1 ole users 1637 Sep 25 12:25 .emacs -rw-r--r-- 1 ole users 1124 Sep 25 12:25 .exrc -rw-r--r-- 1 ole users 164 Sep 25 12:25 .kermrc -rw-r--r-- 1 ole users 2286 Sep 25 12:25 .muttrc -rw-r--r-- 1 ole users 952 Sep 25 12:25 .profile -rw-r--r-- 1 ole users 311 Sep 25 12:25 .urlview -rw-r--r-- 1 ole users 7913 Sep 25 12:25 .xcoralrc drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 .xemacs -rw-r--r-- 1 ole users 3407 Sep 25 12:25 .xim -rwxr-xr-x 1 ole users 2324 Sep 25 12:25 .xinitrc -rw-r--r-- 1 ole users 1101 Sep 25 12:25 .xserverrc.secure -rwxr-xr-x 1 ole users 2804 Sep 25 12:25 .xsession -rw-r--r-- 1 ole users 119 Sep 25 12:25 .xtalkrc drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 Documents drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 public_html
Wer es kürzer mag, kann die Buchstaben auch zusammenziehen. Dabei ist es völlig egal, ob Sie -al oder -la schreiben.
ole@defiant:~> ls -al insgesamt 92 drwxr-xr-x 5 ole users 4096 Sep 25 12:25 . drwxr-xr-x 9 root root 4096 Sep 25 12:25 .. -rw-r--r-- 1 ole users 5742 Sep 25 12:25 .Xdefaults -rw-r--r-- 1 ole users 1305 Sep 25 12:25 .Xmodmap ...
ole@defiant:~> ls -al Documents insgesamt 12 drwxr-xr-x 2 ole users 4096 Sep 25 12:25 . drwxr-xr-x 5 ole users 4096 Sep 25 12:25 .. -rw-r--r-- 1 ole users 1106 Sep 25 12:25 .directory
Der Name des Verzeichnis Documents bezeichnet man als Parameter des Befehls ls. Die Angabe des Verzeichnisnamens erfolgte hier relativ zum Arbeitsverzeichnis. Um das Elternverzeichnis des Arbeitsverzeichnis anzuzeigen können wir den Dateinamen .. verwenden.
ole@defiant:~> ls .. conny lost+found ole perl vnc walter willi
Um zur Wurzel zu gelangen müssen Sie sogar noch ein Verzeichnis weiter im Verzeichnisbaum hochgehen.
ole@defiant:~> ls ../.. bin cdrom dvd floppy lib media opt proc sbin usr windows boot dev etc home lost+found mnt pcmcia root tmp var
Sie können die Verzeichnisse auch direkt adressieren, wenn Sie den Verzeichnisnamen mit einem Slash / beginnen lassen. Jetzt wird nämlich nicht vom aktuellen Arbeitsverzeichnis aus gesehen, sondern von der Dateiwurzel.
ole@defiant:~> ls / bin cdrom dvd floppy lib media opt proc sbin usr windows boot dev etc home lost+found mnt pcmcia root tmp var ole@defiant:~> ls /home conny lost+found ole perl vnc walter willi ole@defiant:~> ls /home/ole Documents public_html
Neben den Verzeichnissen können Sie auch eine Auswahl unter den Dateien treffen, die Sie sich anzeigen lassen wollen. Hilfreich sind dabei die sogenannten Jokerzeichen oder Wildcards.
Dazu schauen Sie sich doch mal das Verzeichnis /etc an, in dem sich die Konfigurationsdateien des Linux-Systems befinden.
ole@defiant:~> ls /etc DIR_COLORS inittab php.ini HOSTNAME inputrc pnm2ppa.conf Muttrc insserv.conf powerd.conf SuSE-release ioctl.save ppp ...
Es werden sehr viele Dateien angezeigt. Sie können die Anzahl der angezeigten Dateien verringern, wenn Sie andere Kriterien für die Auswahl stellen. So könnten Sie sich nur die Dateien anzeigen lassen, die mit dem Buchstaben ``a'' beginnen.
ole@defiant:~> ls /etc/a* /etc/a2ps-site.cfg /etc/aliases /etc/at.deny /etc/a2ps.cfg /etc/aliases.db /etc/auto.master /etc/adjtime /etc/asound.state /etc/auto.misc /etc/alsa.d: emu10k1 sbawe
Der Asterisk ``*
'' steht für eine beliebige Anzahl beliebiger Zeichen und das Fragezeichen ``?
'' steht für ein beliebiges Zeichen. Auffällig an dem Beispiel oben ist, daß nicht nur der Name des Verzeichnis angegeben wird, sondern auch der Inhalt. Dies ist eine der Eigenschaften von ls. Ist ein Verzeichnis ein Ziel, dann wird der Inhalt des Verzeichnis angezeigt. Mit der Option -d kann dies unterbunden werden.
ole@defiant:~> ls -d /etc/a* /etc/a2ps-site.cfg /etc/aliases /etc/asound.state /etc/auto.misc /etc/a2ps.cfg /etc/aliases.db /etc/at.deny /etc/adjtime /etc/alsa.d /etc/auto.master ole@defiant:~> ls -ld drwxr-xr-x 5 ole users 4096 Sep 25 12:25 .
Dies wirkt, wie Sie oben sehen, auch beim aktuellen Arbeitsverzeichnis. Es wird nur die Information über das aktuelle Verzeichnis angezeigt und nicht über die enthaltenen Dateien.
Die Inode-Nummer können sie sich mit ls unter Verwendung der Option -i anzeigen lassen.
ole@defiant:~> ls -i 1095 Documents 1097 public_html ole@defiant:~> ls -i /home 1074 conny 31873 ole 112382 vnc 286867 willi 11 lost+found 223209 perl 207194 walter
--help
aufrufen. Mit dem doppelten Minuszeichen wird bei der letzten Option dem Befehl signalisiert, daß es sich nicht um die einzelnen Optionen -h, -e, -l und -p handelt, sondern um eine Option mit dem langen Namen help.
ole@defiant:~> ls --help Benutzung: ls [OPTION]... [DATEI]... Auflistung von Informationen der DATEIen (Standardvorgabe ist das momentane Verzeichnis). Alphabetisches Sortieren der Einträge, falls weder -cftuSUX noch --sort angegeben. -a, --all Einträge, die mit . beginnen, nicht verstecken. -A, --almost-all Keine Anzeige implizierter . und .. -b, --escape Ausgabe octaler Repräsentation für nicht-druck- ...
Natürlich ist der Hilfetext etwas länger als die Konsolenhöhe. Auf der Konsole können Sie ohne Probleme scrollen (wenn es nicht mehr als 1000 Zeilen sind). Damit die Anzeige nicht durchscrollt, sondern seitenweise anzeigt, können Sie einen sogenannten Pager benutzen. Ein solcher Pager ist der Befehl more. Sie leiten einfach die Ausgabe des Befehls mit dem Zeichen |
an den Pager weiter.
ole@defiant:~> ls --help | more ole@defiant:~> ls /etc | more ole@defiant:~> ls -l / | more ole@defiant:~> ls /dev | more
Mit der Leertaste blättern Sie die Seiten des Pagers more durch. Erreicht der Pager das Ende des Textes bzw. der Ausgabe, so beendet er sich automatisch.
Die Optionen -aldi sollten sie sich für den Befehl ls merken.
-a |
Zeigt auch die versteckten Dateien an (-all) |
-l |
Zeigt ausführliche Liste zu den Dateien an (long) |
-d |
Zeigt Verzeichnis anstatt Inhalt an (-directory ) |
-i |
Zeigt Inodes an (-inode) |
--help |
Zeigt die Hilfe für den Befehl an |