Im PC-Bereich gibt es im Prinzip zwei Klassen von Modems. Die externen Modems sind seperate Geräte, die über ein Kabel mit der seriellen Schnittstelle (oft RS-232) oder einem USB-HUB an den Rechner angeschlossen sind. Dies klappt meistens ohne Probleme, da die Leitungsgeschwindigkeit unter der Schnittstellengeschwindigkeit liegt. Während USB-Modems meistens spezielle Treiber benötigen, funktionieren Modems, die über die serielle Schnittstelle angeschlossen sind, meistens ohne besondere Treiber oder Konfiguration. Daher sollten Sie heute beim Einsatz von Linux ein Gerät wählen, daß über die serielle Schnittstelle angeschlossen wird, oder sich sehr genau informieren. Externe Modems haben zudem meistens LEDs, die über den Zustand des Modems Aufschluß geben und damit bei der Fehlersuche behilflich sein können.
Interne Modems dagegen sind billiger. Sie verbrauchen weniger Strom und keinen zusätzlichen Platz. Und solange Sie einen weiten Bogen um die sogenannten WinModems machen, funktionieren sie genauso wie externe Modems. WinModems sind speziell für Windows entwickelt worden und laufen nur mit proprietären Treibern. Durch diese Arbeitsweise können bei der Produktion pro Gerät ein paar Cent eingespart werden. Da sie aber auf den Standard verzichten, werden eben spezielle Treiber benötigt. Inzwischen unterstützt Linux viele Winmodems, bzw. die Hersteller bieten jetzt auch für Linux ihre proprietären, leider nicht im Quellcode verfügbaren Treiber an. Informationen und Treiber für WinModems finden Sie auf der Webseite http://www.linmodems.org/. Sollten Sie ein normales PCI-bassierendes Modem besitzen, so wird es automatisch von den Treibern der seriellen Schnittstelle erkannt. Interne ISA-Modems können über Plug-and-Play konfiguriert werden. Da in einem typischen PC auch heute noch meist zwei serielle Schnittstelle integriert sind (/dev/ttyS0 und /dev/ttyS1), wird das interne Modem meist als dritte Schnittstelle (/dev/ttyS2) erscheinen.
Heute ist es üblich seinen Rechner über PPP (engl. Point-to-Point Protocol) direkt ins Internet zu integrieren. Dabei bekommt der Rechner vom Provider eine öffentliche IP-Adresse (siehe Abschnitt 17.3) zugewiesen und ist damit für die Dauer der Einwahl vollwertiges Mitglied des Internets mit allen Möglichkeiten und auch Risiken. Sie können im World Wide Web surfen, eMails versenden, sich über ICQ Nachrichten zuschicken, chatten oder irgendeinen der anderen Internet-Dienst nutzen. Sie können sogar selber Dienste anbieten. Allerdings können Sie durch fehlerhafte Implementierungen der Netzwerkprotokolle, falsch konfigurierte oder programmierte Serverdienste sich üble Gesellen (Würmer, Trojaner, Viren) auf Ihren Rechner holen. Sie können auf einen Virus in Ihren eMails hineinfallen und somit selber zum Verbreiten von Viren werden. Allerdings ist dies unter Linux sehr selten, aber trotzdem möglich.
Die meisten Modems verstehen die Kommandos des Hayes-Standard. Dieser Standard ist benannt nach dem Entwickler des ersten PC-Modems. Die Kommandos dieses Standards beginnen immer mit der Zeichenfolge AT. Sie können ein oder mehrere Kommandos einleiten. Die Tabelle 16.1 präsentiert eine Auswahl der gängigen Kommandos. Die meisten Modems heute kennen eine Reihe weitere Kommandos, wie z. B. für Faxfunktionen, die aber nicht standardisiert sind.
Im Terminalprogramm können Sie z. B. mit der Zeichenfolge ATDT gefolgt von der gewünschten Rufnummer eine Verbindung aufbauen. Zum Verbindungsabbau melden Sie sich bei der Gegenstelle ab. In den meisten Fällen baut diese dann die Verbindung ab. Sollte dies nicht der Fall sein, dann tippen Sie dreimal das Pluszeichen ein (+++) und warten einen kurzen Moment. Nach einer guten Sekunde sollte das Modem mit der Meldung ``OK'' signalisieren, daß es Kommandos annimmt. Sie können dann mit der Zeichensequenz ATH0 die Verbindung beenden.