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Unterabschnitte
Das BIOS besitzt normalerweise ein Oberfläche, die beim Starten des Systems aufgerufen werden kann. Die Art und Weise unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und auch zwischen Notebook und PC. Wie das BIOS aufgerufen wird, steht meisten auf der Startseite. Dies kann z. B. die Taste
<Entf> oder die Taste
<F2> sein. Genau wie beim Start unterscheiden sich die BIOS-Varianten in der Oberfläche. Deshalb kann hier kein Kochrezept für die Konfiguration des BIOS gegeben werden. Aber mit ein bißchen Lesen - ich weiß, da war wieder das böse Wort - kann man sich eigentlich recht gut zurechtfinden.
Eine der wichtigsten und einfachsten Einstellung ist die Systemzeit. Hier können Sie das Datum und die Uhrzeit der eingebauten Hardware-Uhr (CMOS-Uhr) einstellen. Sie sollten sich entscheiden, ob sie diese Uhr auf MEZ bzw. MESZ laufen lassen sollten oder die Weltzeit für Ihren Rechner nehmen. Sie müssen Linux dann nur mitteilen, in welcher Zeitzone sich der Rechner nun befindet.
Neben der Zeiteinstellung sollte das BIOS auch die Startplatte des Systems kennen, da es seine Aufgabe ist das im dortigen Bootsektor enthaltene Programm zu starten. Alle weiteren Festplatten brauchen im BIOS nicht eingetragen werden, da Linux das BIOS beim Zugriff auf die Festplatten umgeht. Im BIOS werden Daten zu den Festplatten eingetragen. Die erfolgt entweder manuell oder über eine automatische Erkennung der Festplatte. Die Geometrie der Platte wird nach dem BIOS über die Angaben
Zylinder,
Köpfe und
Sektoren eingetragen. Diese Werte entsprechen aber nicht der Wirklichkeit, da bei modernen Platten die äußeren Spuren mehr Sektoren besitzen als die inneren Spuren. Daher werden moderne Platten nicht mehr über das oben beschriebene CHS-System sondern über LBA angesteuert. Trotzdem gibt es für jede Platte einen der Größe entsprechenden CHS-Eintrag um ein älteres BIOS oder ein Betriebssystem wie DOS nicht zu verärgern.
Ein Problem, was mit alten BIOS-Versionen auftreten kann, ist das
Zylinder-1024-Problem. Bei diesen BIOS-Versionen war die Anzahl der Zylinder auf 1024 (10 Bit) begrenzt. Das BIOS konnte also nur Platten bis 8 GB (1024 Zylinder mal 256 Köpfe mal 64 Sektoren à 512 Byte) vollständig adressieren. Bei größeren Platte konnten nur die ersten 8 GB adressiert werden. Dies hatte zur Folge, daß Linux unter Umständen nicht gebootet hat, wenn der Kernel über Zylinder 1024 lag und der Bootloader deshalb den Kernel nicht vollständig laden konnte. Sollte der Fall auftreten, kann er durch folgende Möglichkeiten gelöst werden.
- Sie schalten die Funktion LBA im BIOS ein, falls das BIOS es unterstützt.
- Sie benutzen eine andere kleinere Platte zum Booten.
- Sie legen die Root-Partition als erste ein und machen Sie maximal 8 GB groß.
- Sie legen das Verzeichnis /boot auf einer seperaten Partition an. Die Partition, die als erste auf der Platte liegen sollte, braucht nur eine Größe von 20 bis 30 MB.
16.1.1.4 Bootreihenfolge
Eine weitere wichtige Einstellung ist die Bootreihenfolge. Im BIOS legen Sie fest, welche Datenträger in welcher Reihenfolge nach einem funktionstüchtigen Bootsektor durchsucht werden sollen. So ist es durchaus möglich die Floppy oder das CD-ROM-Laufwerk vor der Festplatte einzutragen. Ist kein Medium in dem entsprechenden Laufwerk vorhanden oder das Medium besitzt keinen Bootloader, dann geht das BIOS zum nächsten Datenträger in der Liste weiter. Neben den bisher genannten Datenträgern sind auch Einstellungen wie SCSI oder USB je nach BIOS-Version möglich.
Für den praktischen Einsatz sollte als erstes in der Bootreihenfolge immer die Festplatte angegeben werden und das BIOS dann durch ein Kennwort geschützt werden. So kann sich niemand durch das einfache Einlegen einer Boot-Diskette, eine Rescue- oder Knoppix-CD zum Systemverwalter machen.
Das BIOS verwaltet auch die auf der Hauptplatine eingebauten Peripheriegeräte und -schnittstellen. Heute ist es üblich viele häufig genutzte Komponenten gleich auf der Hauptplatine zu integrieren. Schnittstellen wie Seriell- und Parallelport, wie auch Sound-, Grafik- und Netzwerkadapter waren früher durch seperate Steckkarten im Rechner realisiert worden. Heute sind sie nicht immer, aber immer öfter in die Hauptplatine integriert. Um z. B. eine externe Grafikkarte im AGP-Steckplatz betreiben zu können, ist es meistens notwendig die entsprechende interne Grafikkarte zu deaktivieren.
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