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Unterabschnitte



13.4.3 Planung

Als ersten Schritt bei der Planung der Datensicherung sollten Sie sich über vier Fragen klar werden.

  1. Was soll gesichert werden?
  2. Wie oft soll gesichert werden?
  3. Wieviel Zeit steht für die Sicherung zur Verfügung?
  4. Wohin soll gesichert werden?

13.4.3.1 Was soll gesichert werden?

Ob eine Datei gesichert werden soll oder nicht läßt sich ganz einfach feststellen. Vergleichen Sie einfach die Zeit, die Sie für das Rekonstruieren der Daten benötigen, und die Zeit, die Sie für die Datensicherung benötigen. In den meisten Fällen brauchen Sie für das Rekonstruieren länger.

Als erstes sollten Sie Ihre Daten unterteilen in jene, die sich ändern, und jene, die sich nicht ändern. Als Regel kann man davon ausgehen, daß die System- und Applikationsdateien sich nicht so häufig ändern. Dies passiert ja nur, wenn das System und die Applikationen auf den neuesten Stand gebracht werden. Daher ist es eine Verschwendung von Ressourcen, wenn man diese Daten täglich sichert. Es ist aber eine gute Idee, nach jedem Update ein Backup vom aktuellen System zu fahren. So ist eine schnelle Wiederherstellung des laufenden Systems in kürzester Zeit möglich. Ein Installation mit womöglich noch nachträglich zu installierenden Patches und Treiber dauert wesentlich länger, als eine Sicherung wieder auf das System zu spielen.

Für die Datendateien, die sich naturgemäß häufiger ändern, sollten Sie einen regelmäßigen Turnus für die Datensicherung einführen. Da die wichtigsten Dateien sich täglich ändern, sollte auch das Backup täglich durchgeführt werden.

Haben Sie sich entschieden verschiedene Datengruppen in verschiedenen Intervallen zu sicher, so sollten Sie diese Dateien auch an unterschiedlichen Orten, am besten in unterschiedlichen Partitionen, speichern. Dies erleichtert die Datensicherung wesentlich.

So sollte sich das Heimatverzeichnis auf einer seperaten Partition befinden um die Sicherung der persönlichen Dateien der Benutzer wesentlich zu vereinfachen. Außerdem würde ein Schaden an der Systempartition keinen Schaden an den Daten verursachen und die Wiederherstellung des Systems wesentlich vereinfachen.

13.4.3.2 Wie oft soll gesichert werden?

Nachdem Sie sich nun entschieden haben, was Sie sichern wollen, und das kann das gesamte System sein, müssen Sie noch festlegen, wie oft die Daten gesichert werden. Es ist nicht notwendig jede Datei jeden Tag zu sichern. Sie können es aber tun.

Warum sollten Sie Systemressourcen, Platz und Arbeitskraft für ein tägliches Update Ihrer Systemdateien verschwenden, wenn sich diese alle paar Wochen nur ändern. Eigentlich brauchen Sie nur eine Sicherung, wenn Sie Veränderung am System, wie Patchen oder Aufspielen neuer Versionen, durchgeführt haben. Ein regelmäßiges Backup in größeren Abständen (z. B. monatlich) sollte aber durchgeführt werden, um sicher zu gehen, daß Sie eine funktionierende Kopie Ihres Systems besitzen.

Wenn es um die Häufigkeit eines Backups geht, dann fragen Sie sich doch einfach, welcher Schaden Ihrem Unternehmen entsteht, wenn die Daten verlorengehen, bevor eine Sicherung gefahren werden konnte. In den meisten Fällen reicht ein tägliches Backup aus. Bei sehr wichtigen sich häufigen ändernden Daten kann es sogar sinnvoll sein eine stündliche Sicherung zu fahren.

13.4.3.3 Wieviel Zeit steht für die Sicherung zur Verfügung?

Auf jeden Fall sollten Sie berücksichtigen wieviel Zeit für ein Backup zur Verfügung steht. Da ein Backup eine nicht geringe Menge an Systemressourcen für sich beansprucht, sollte man die Sicherung in eine Zeit niedriger Auslastung verlagern. So sollte eine Sicherung für eine Verwaltung am späten Abend beginnen und vor dem nächsten Morgen abgeschlossen sein. Der schlimmste Fall tritt ein, wenn die Dauer der Sicherung länger dauert als das Sicherungsintervall lang ist. Hier muß man dann die Sicherungsstrategie wechseln.

Bei Systemen, die rund um die Uhr ausgelastet sind, muß man Fenster der Inaktivität nutzen um immer wieder einzelne Dateien zu sichern.

13.4.3.4 Wohin soll gesichert werden?

Die Menge der Daten, die Zeit, die zum Sichern zur Verfügung steht, und die Dauer der Wiederherstellung bestimmen letztendlich die Auswahl des Speichermediums. Bandgeräte sind seit langer Zeit und auch heute noch die erste Wahl der Sicherung. Sie können große Mengen an Daten sicher speichern und sind dabei sehr kostengünstig. Gegen die ausgereiften Bandgeräte spricht die lange Dauer der Sicherung und die Schwierigkeit einzelne Dateien aus einem solchen Backup wieder extrahieren. Ein Bandgerät enthält schließlich nicht ein Dateisystem wie eine Festplatte. Für die Sicherung auf Band existieren viele Applikationen, die die Sicherung managen wie auch beim Wiederherstellen der Daten helfen. Dies ist dann fast so einfach wie ein Festplattezugriff, aber durch die sequentielle Speicherung der Daten kann es sehr lange dauern.

In der heutigen Zeit der billigen Festplatten, CD-Rs und optischen Laufwerken haben Sie ein große Zahl weiterer Medien für ihr Sicherung zur Verfügung.

Eine zweite Festplatte ist ein einfaches und schnelles Sicherungsmedium. Sollen aber mehrere Sicherungen über längere Zeit aufbewahrt werden, wird dieses Prinzip bald unerschwinglich teuer.

Die CD-R ist durch ihren günstigen Preis und ihre lange Haltbarkeit ein weitere gute Lösung. Allerdings macht ihr beschränkter Datenplatz bei größeren Backups Probleme. Daß sie nur einmal verwendbar ist, ist bei dem geringen Medienpreis zu verschmerzen. Die DVD mit ihrer größeren Kapazität und doch relativ kleinen Medienpreisen schließt hier eine Lücke im Angebot und reicht für viele Anwendungen aus.

Wollen Sie aber dennoch ein mehrfach beschreibbares Medium verwenden, dann sollten Sie sich mit den Magneto-Optischen-Medien beschäftigen. Sie stellen mehr Platz als CD-Rs zur Verfügung, der Zugriff auf die Daten ist flexibel wie bei einer Festplatte und sie sind haltbarer als Bänder.


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