LILO besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil befindet sich normalerweise im Master Boot Record (MBR) der Festplatte. Dieser Programmteil wird während des Bootvorgangs vom BIOS gestartet. Seine Aufgabe besteht darin, den größeren zweiten Teil zu starten, der sich irgendwo anders auf einem Medium befinden kann. Der zweite Teil nun bietet dem Benutzer eine Möglichkeit zur Auswahl des gewünschten Betriebssystems, findet den Kernel, lädt ihn in den Speicher und startet ihn. Die Zweiteilung ist notwendig, da der MBR nur sehr wenig Platz (meistens nur 1 Block) bietet. Daher ist der erste Teil sehr kompakt und dient nur als Starter für den größeren zweiten Teil.
Da LILO auch andere Betriebssysteme laden kann, ist er bestens dafür geeignet als Wahlschalter für Systeme mit mehreren installierten Betriebssystemen zu agieren.
Wurde keine Wahlmöglichkeit geschaffen, dann wird das standardmäßig eingestellte
Betriebssystem gebootet. Durch das Drücken einer Taste (Alt-, Shift- oder Strg-Taste) oder einem Eintrag in der /etc/lilo.conf kann dieser Vorgang abgebrochen und ein Boot-Prompt angezeigt werden.
BOOT:
oder auch
LILO:
Am Boot-Prompt können Sie den Namen des zu ladenden Betriebssystems angeben. Mit der Tab-Taste oder der Eingabe eines `?' wird Ihnen eine Liste der zu bootenden Betriebssysteme angezeigt. Sollte Sie keine Entscheidung treffen, so bootet LILO nach einer voreingestellten Zeit automatisch das erste Betriebssystem in der Liste.
LILO: <TAB> linux* windoof oldlinux betalinux
Beim Eintippen des Namens des Betriebssystems können Kernelparameter angehängt werden. Dies wird oft dazu benutzt das System im Single-User-Modus zu starten.
Die Einstellungen von LILO werden in seiner Standardkonfigurationsdatei /etc/lilo.conf festgelegt. Ein Bootloader wird normalerweise bei der Installation angelegt. Soll der Bootloader später verändert werden, so müssen die Änderungen in der Konfigurationsdatei noch in das System übertragen werden. Diese Aufgabe übernimmt das Programm lilo.