Im Prinzip ist die Bash nichts weiter als ein normales Programm, was die Kommandos des Benutzers an das Betriebssystem und andere Programme weiterleitet und deren Ausgaben wieder dem Benutzer zur Verfügung stellt.
Als allererstes sollten Sie bei der Bash beachten, daß zwischen Groß- und Kleinschreibung peinlich genau unterschieden wird. So sind mit den Namen ahrschlecker.txt, AHRSCHLECKER.TXT und AhrSchlecker.txt im Gegensatz zu DOS/Windows drei verschiedene Dateien gemeint. Da die meisten Befehle auch nur ausführbare Dateien sind, gilt es natürlich auch für diese. In meinen Schulungen habe ich am Anfang oft Teilnehmer über dieses Verhalten schimpfen hören. Aber dieses Verhalten hat schon seinen Sinn. Schauen Sie sich doch mal folgendes Motto einer Tierschützerin an:
Ich bin gut zu Vögeln.
Meinen Sie jetzt noch immer, daß die Verwendung von Groß- und Kleinschreibung überflüssig ist?
Der Prompt zeigt nicht nur die Bereitschaft der Shell an ein neues Kommando zu empfangen. Er kann auch mit Informationen ausgestattet werden. Bei SuSE wird voreingestellt der eingeloggte Benutzer, der Rechner und das Verzeichnis angezeigt. Verantwortlich für das Aussehen des Prompts sind die Variablen PS1 und PS2.
tapico@defiant:/etc/news >
Unvollständige Befehlszeilen quittiert die Shell (Bourne und Bash) durch Ausgabe des Hilfsprompts, der durch die Variable PS2 festgelegt wird. In der Regel handelt es sich um ein Größer-Zeichen gefolgt von einem Leerzeichen. Häufigste Ursache dafür ist ein fehlendes zweites Anführungszeichen. Durch Eingabe dieses Zeichens wird die Befehlszeile vervollständigt und der Befehl kann ausgeführt werden.
ole@enterprise:~> echo "Hallo Welt > " Hallo Welt
Häufig ist es nötig einen Befehl zu wiederholen oder einen Befehl leicht abzuwandeln. Unter Linux steht eine Eingabewiederholung ähnlich dem DOSKEY unter Windows zur Verfügung: die History. Diese wird im wesentlichen über die Cursortasten Auf und Ab gesteuert.
Sollten Sie mal mit dem Platz in einer Zeile nicht auskommen, so kann eine Eingabezeile problemlos verlängert werden, indem man anstatt <RETURN> zu drücken unmittelbar vor <RETURN> einen Backslash \
eingibt.
Gerade am Anfang können Sie ungewollt in Programme raten, mit denen Sie sich nicht auskennen. Hier ein paar Tips, wie Sie solche Programme beenden können.
<Q>
oder <Q><RETURN>
für ``quit'' führen oft zum Erfolg. (z. B. less (4.5.10), more (4.5.9) und top (12.8.3))
<STRG>+<D>
steht für Ende-der-Datei. Damit können Sie vor allem Programme beenden, die auf eine Eingabe warten. (z. B. cat (4.5.2), wenn es von der Standardeingabe liest, und at (13.1.1)). Sollten Sie sich aber direkt in der Shell befinden, dann werden Sie damit ausgeloggt.
<STRG>+<C>
. Hiermit wird das laufende Programm aufgefordert, sich sofort zu beenden.
<ESC><:><Q><!><RETURN>
<STRG>+<C>
als normalen Ende-Befehl.