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16.5 SCSI

SCSI ist die Abkürzung für Small Computer System Interface. Es ist also eine Datenschnittstelle für kleine Computer. Allerdings war im Jahre 1979, als der Magnetplattenhersteller Shugart sich Gedanken über ein neues Festplatteninterface machte, ein kleiner Computer etwas was kleiner war als ein Kleiderschrank. Jedenfalls wurde die Spezifikation SASI (Shugart Associates Systems Interface) von NCR aufgegriffen und erweitert. Nach der Namensänderung in SCSI (ausgesprochen wie ``Skasi'') 1982 wurde die erste Norm 1986 von der ANSI abgesegnet.

Heute ist SCSI das System für den professionellen Einsatz. Sie können nicht nur Festplatten und Wechseldatenträger an SCSI betreiben, sondern auch Scanner und andere Geräte sind für den Bus ausgelegt. In den meisten Fällen findet man SCSI in Servern. Desktop-Rechner und Heimrechner verwenden in den meisten Fälle IDE zum Anschluß von Massenspeichern und USB für den Anschluß von externen Geräten. Dies liegt vor allen Dingen daran, daß IDE- und USB-Geräte wesentlich günstiger in der Herstellung sind als SCSI-Geräte. So kostet z. B. eine SCSI-Platte im Schnitt das drei bis vierfache einer vergleichbaren IDE-Platte. Allerdings ist nicht nur die SCSI-Logik für den Aufpreis verantwortlich. Für beiden Systeme wird eine Lebensdauer von fünf Jahren angegeben. Allerdings wird bei SCSI-Systeme von einer Betriebszeit von 24 Stunden am Tag und 7 Tagen in der Woche ausgegangen. Die IDE-Systeme sind aber für den Betrieb in Büro-PCs gedacht mit einer Betriebszeit von 8 Stunden am Tag und 5 Tagen in der Woche. Auf die gesamte Lebenszeit hochgerecht kommt daher ein SCSI-System auf ca. 43.700 Betriebsstunden, während für ein IDE-System nur mit einer Betriebszeit von 10.400 Stunden gerechnet wird. Diese längere Lebensdauer hat natürlich auch seinen Preis.

Als Linux-Adminstrator sollten Sie sich immer mit SCSI auskennen. Selbst wenn Sie kein SCSI in Ihrem Netzwerk eingesetzt haben, haben Sie unter Linux mit SCSI zu tun. Viele USB-, IDE- oder FireWire-Geräte werden vom Kernel wie SCSI-Geräte angesprochen und nutzen die dieselbe Infrastruktur.

Um SCSI nutzen zu können, muß ein PC mindestens einen SCSI-Hostadapter haben. Bei manchen Geräten ist dieser auf der Hauptplatine integriert, bei anderen Systemen befindet er sich auf einer Steckkarte. Gute Hostadapter besitzen ein SCSI-BIOS, welches das Booten von SCSI-Geräten ermöglicht. Hier bekommen Sie auch einen Überblick über vergebene SCSI-IDs und angeschlossene Geräte.

Es gibt eine Reihe von SCSI-Varianten, die die Arbeit mit dem System nicht gerade erleichtern. Die unterschiedlichen Varianten unterscheiden sich z. B. in der Anzahl der anschließbaren Geräte. Dabei zählt der SCSI-Hostadapter als Gerät mit. Dazu kommt die Busbreite, die maximale Länge und die Übertragungsgeschwindigkeit. Ein Überblick über die verschiedenen Varianten liefert die Tabelle 16.2.


Tabelle 16.2: Die verschiedenen SCSI-Varianten
Name Breite Geräte Kabellänge Datenrate
SCSI-1 8 Bit 8 6,0 m 5 MByte/s
SCSI-2 Fast 8 Bit 8 3,0 m 10 MByte/s
SCSI-2 Wide 16 Bit 16 3,0 m 20 MByte/s
SCSI-3 Ultra 8 Bit 4/8 3,0/1,5 m 20 MByte/s
SCSI-3 Ultra HVD 8 Bit 8 25 m 20 MByte/s
SCSI-3 Ultrawide 16 Bit 4/8 3,0/1,5 m 40 MByte/s
SCSI-3 Ultrawide HVD 16 Bit 16 25 m 40 MByte/s
Ultra-2-SCSI LVD 8 Bit 8 12 m 40 MByte/s
Ultrawide-2-SCSI LVD 16 Bit 16 12 m 80 MByte/s
Ultra-160-SCSI 16 Bit 16 12 m 160 MByte/s
Ultra-320-SCSI 16 Bit 16 12 m 320 MByte/s
Ultra-640-SCSI 16 Bit 16 10 m 640 MByte/s




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