Zuletzt editiert: 30. März 2003 |
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Antennenbau: Quad-Brille mit 10dBi Gewinn | |
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Wer Probleme mit der WLAN-Funkreichweite hat, kann mit Hilfe gewinnträchtigerer Antennen diese verbessern. Standardsantennen kommen selten über den Antennengewinn von 2 bis 3dBi heraus. Hier wird Ihnen gezeigt, wie sie mit ganz einfachen Mitteln eine Antenne von immerhin 10dBi Gewinn selber bauen können.
Der Kupferdraht wird mit Hilfe einer Zange an den Biegestellen so gebogen, dass etwa 90Grad-Winkel entstehen. Zwischen den Biegestellen sollen dabei 30mm gerade Kupferstrecken bleiben, so wie es die Abbildung 1 zeigt. Wichtig: In der Mitte der Abbildung 1 soll ein Abstand von ca. 2mm zwischen den gegenüberliegenden Ecken bleiben - in der Abbildung 1 sieht man die gemeinte 2mm-Stelle dort , wo rechts der Vermerk 2mm bzw. oben der Pfeil mit dem Textvermerk "Kupferdraht zusammenlöten" angebracht ist.
Als nächstes lötet man das Koaxialkabel auf die Kupfer-Quad-Brille von Abbildung 1. Dazu wird das Koaxialkabel etwas abisoliert, und der Innenleiter vom metallischen Koaxialmantel befreit. Vom Innenleiter wird etwas von der Plastikisolierung abgetragen, sodass ca. 1cm vom Innenleiter frei liegt, um diesen mit der Quadbrille verlöten zu können. Der metallische Mantel wird nicht weg geschnitten, sondern nur nach hinten gezogen.
Den Innenleiter verlötet man jetzt mit jener Stelle, die in Abbildung 1 in der Mitte zu sehen ist, bei der auch die zwei Kupferenden der Quad-Brille zusammengelötet wurden. Den metallischen Mantel des Koaxkabels verlötet man mit der 2mm entfernten Gegenüberstelle der Quadbrille: Aufpassen, dass kein direkter Kurzschluss zwischen Innenleiter und Mantelleiter entsteht!! Siehe Abbildung 2:
An das andere Ende der Koaxialleitung wird nun noch ein SMA-Stecker montiert. Welche Art von SMA-Stecker es sein soll, hängt davon ab, ob das Kabel durch ein weiteres HF-Antennenkabel verlängert werden soll oder direkt an ein WLAN-Endgerät angeschlossen werden soll (analog zum Stromkabel: Stecker <--> Buchse). Wenn Sie das Kabel direkt an Ihr WLAN-Endgerät anschließen wollen, sehen Sie sicherheitshalber nach, welche Norm der Anschluss erfüllt - sollte normalerweise SMA sein.
Jetzt muss die Kupfer-Quad-Brille noch ein passendes "Zuhause" bekommen. Dafür kommt die CD-Spindel und eine CD ins Spiel. Als erstes klebt man eine CD-Rom auf den Boden der Spindel, wie es auch in Abbildung 3 erkennbar ist. Als nächstes sägt man den Stumpf der Spindel bei jener Höhe ab, dass etwa 18 bis 18,5mm Abstand zur Aufgeklebten CD übrig bleibt. In den Stumpf oben wird eine "X-förmige" Nut (siehe den Ausschnitt von Abbildung 3 auf der linken Seite) geschnitten, sodass die Quadbrille darin eingestzt werden kann. Die Tiefe der Nut sollte 2 bis 2,5mm betragen. Die exakte Tiefe der Nut muss so ausgelegt sein, dass die Kupfer-Quad-Brille letztendlich einen exakten Abstand von 16mm zur CD hat, nachdem sie parallel zur CD auf dem Spindelstumpf montiert wurde.
Ist die Kupfer-Quad-Brille in die Nut gesetzt und passt der Abstand von 16mm zur CD. So wird die ganze Konstruktion Spindel -und- Kupfer-Quad-Brille mit der Heißklebepistole fixiert.
Das noch freie und mit SMA-Stecker ausgestattete Koaxialkabelende wird an das WLAN-Endgerät geschraubt. DAmit dem WLAN-Fukvergnügen nun nichts mehr im Wege steht, muss die Antenne nur noch ausgerichtet werden, damit sich die WLAN-Partner auch im Wirkungsbereich der 10dBi-fokusierten Antenne befinden.
Die Hauptstrahlrichtung der Quadbrille befindet sich in jener Richtung, in der auch der Stumpf der CD-Spindel von der CD weg zeigt - also quer zur CD-Fläche.
Die aufgeklebte CD ist metallisch beschichtet und dient der Antenne als Reflektor, sodass schon alleine dadurch ein Gewinn zustande kommt, da die Sendeleistung im Raum konzentriert wird. Verwenden Sie kein 75 Ohm Fernsehkabel - dieses würde unweigerlich Verluste verursachen.
Viel Spaß für wenig Geld - Ich wünsche somit viel Spaß beim Bauen und viel Erfolg beim Praxiseinsatz.