Ich gehe Deine Fragen nacheinander durch:
Ja, den Prozess killen und neu starten sorgt auch dafür, daß die Konfiguration neu eingelesen wird.
Bei Deiner neuen proftpd.conf gibt es ein ganz großes "Aua-Aua: Autsch"!
Mit der Direktive
"User" ist nicht gemeint, wer das System nutzt oder wem es gehört.
Damit ist der Unix/Linux-Systemuser gemeint, unter dem der ProFTPD solange laufen soll,
bis der eigentliche (FTP-)User sich eingeloggt hat! (im Zweifelsfall: nobody)
Die Direktive
"DefaultRoot" dient eigentlich dazu, einen User in sein Verzeichnis zu "beamen"
und ihn dort einzusperren. Machst Du das nicht (
"DefaultRoot ~") und gibst einen direkten
Verzeichnispfad an, dann landen alle User im gleichen Verzeichnis und können dort alles von
allen einsehen und ändern.
Außerdem, was ist das denn: ein Leerzeichen in einem Verzeichnispfad?
Das heißt und macht man vielleicht so bei dem Beschäftigungssystem der Firma kleinstweich!
Und wenn schon, dann ist dieser Pfad komplett in Anführungszeichen zu stellen.
Die beiden Direktiven "ServerName" und "ServerAdmin" am Ende der Konfigurationsdatei
solltest Du wieder aktivieren - mit vernünftigen Parametern natürlich. Den Rest der Konfiguration
sowie alle ungebrauchten und auskommentierte Blöcke kannst Du löschen.
Mit
"<Directory>"-Blöcken kann man das Verhalten des ProFTPD in separaten Verzeichnis-
strukturen verändern (siehe z.B. in "Anonymous"). Wenn Du nichts spezielles definieren
möchtest (willst Du nicht), dann mußt Du dort auch nichts hinschreiben.
Diese Beispielkonfiguration wurde so erstellt, daß sie mit gering(st)en Anpassungen in den aller-
meisten Fällen funktioniert. Viele machen den Fehler, daß sie zwar alles schön definieren, wissen
dann aber nicht, daß dies so ausschließlich für den Default-Server gilt. Deswegen ist alles, was
irgendwie möglich ist, in einem
<Global>-Block definiert. Bei Deiner Einfach(st)konfiguration
wäre dies zwar nicht nötig gewesen, schadet aber auch nicht. Und wer weiß...
Das Zeilenende wird bei µ$ mit den zwei Zeichen CR und LF, beim Apple Macinstosh-System mit
CR und bei Linux/Unix-Systemen mit LF definiert. Im Forum haben wir schon feststellen müssen,
daß dies teilweise zu Problemen kommen kann, wenn die Datei nicht um Unix-Format gesichert
wurde. Wenn die Datei, die Du Deinem vorherigen Posting angehängt hast, unverändert geblieben
ist, dann hast Du sie im richtigen Linux-Format.
Sorry, wenn ich das so schreibe: Deine Systemkentnisse scheinen eher am unteren Limit zu liegen.
Solltest Du ernsthaft Interesse an Linux haben, so kann ich Dir nur wärmstens z.B.
das Standardwerk,
den
"Kofler" empfehlen, es gibt aber auch sehr viel weiterführende Literatur im Internet...
Die Beispielkonfiguration, die Du verwendet hast, ist eine leicht abgespekte Version von unserer
eigenen und wurde nun mittlerweile von einigen Leuten hier ausprobiert: sie funktioniert!
Sollte sie es bei Dir wider Erwarten nicht tun, dann werden wir den ProFTPD im Debug-Modus
neu starten und dessen Ausgaben analysieren müssen.
Das ist kein Spaß - daher: viel Erfolg!
mfg.
VolGas