DYNAMISCHES DNS-UPDATE FÜR DIE LOKALE HOMEPAGE
Der Preissturz bei DSL-Flatrates macht's möglich:
Immer mehr Hobby-Webmaster gehen dazu über, ihre
Homepage auf dem eigenen Rechner zu hosten, stehen dann
allerdings vor dem Problem der bei jeder Einwahl ins
Internet wechselnden IP-Adresse. Abhilfe schaffte das
dynamische DNS-Update, mit dem sich WinTotal-Mitglied
Konrad Priemer, alias Conny, in seinem Artikel näher
befasst hat.
Vorbemerkung
Da in letzter Zeit doch häufiger das Problem mit
dynamischen DNS-Updates auftaucht, habe ich ein kurzes
Tutorial verfasst, in dem ich es anhand eines
Fallbeispiels noch einmal beschreiben möchte. Erfahrene
"Freaks" mögen mir verzeihen, wenn ich manchmal Sachen
erwähne bzw. eine Vorgehensweise erkläre, die sie als
"logisch" ansehen würden. Aber dieses Tutorial soll sich
ja auch in erster Linie an die richten, für die dies
alles Neuland ist.
Gliederung: 1. Einleitung 2. Was ist
"dynamisches DNS-Update"? 3. Wie funktioniert DynDNS
- Schema 4. Was benötige ich? 5. Der Account 6.
Host anlegen 7. Der DynDNS Update Client 8. Router
und Firewall 9. Der erste Test 10. Apache
Web-Server httpd.conf 11. Zusammenfassung 12.
Weiterführende Links
1. Einleitung
Der zunehmende Preissturz bei DSL und Flatrate
seitens der Internet-Service-Provider (ISP) lädt immer
mehr Hobby-Webmaster und solche, die es werden wollen,
dazu ein, ihre Homepage auf dem heimischen Computer zu
hosten.
Hinweis: Für Modem-Benutzer oder User ohne
Flatrate macht dies aus verschiedenen Gründen (z.B.:
Onlinekosten, Geschwindigkeit usw.) keinen Sinn.
Da bei einer Einwahl zum Internet jeder PC von seinem
ISP eine eindeutige IP zugewiesen bekommt, kann dieser
logischerweise auch von allen anderen Computern im
Internet anhand dieser IP gefunden werden.
Da aber die Anzahl der öffentlichen IPs auch ihre
Grenzen hat und jedem ISP nur ein gewisser "Pool" an
Adressen zur Verfügung steht, wird jedem Computer, der
sich bei seinem ISP einwählt, eine IP aus diesem "Pool"
zugewiesen. Dies ist nicht immer die
gleiche IP, die man noch gestern bzw. bei der letzten
Einwahl hatte.
Dies führt allerdings dazu, dass die lokale Homepage,
die gestern noch unter der IP
xx.156.21.12 zu erreichen war, heute
nicht mehr gefunden werden kann, da dem heimischen PC
nach einer erneuten Einwahl in das Internet die IP
xx.14.21.58 durch den ISP zugewiesen
wurde. Zusätzlich gibt es noch seitens der ISP, fast
alle machen es so, eine 24-Stunden-Regel, auf die ich
aber an dieser Stelle nicht weiter eingehen
möchte. Nun stellt sich allerdings die Frage, wie
meine Homepage trotz der immer wechselnden IPs von
meinen Besuchern gefunden wird.
Hier kommt nun das "dynamische DNS-Update" (folgend
DynDNS) ins Spiel.
Hinweis: Alle Pfadangaben beziehen
sich auf meinen Computer und sind ausschließlich als
Beispiel zu verstehen. Die
Hostnamen: wttest.dyndns.org
forum.wttest.dyndns.org
gaestebuch.wttest.dyndns.org sind eigens
für dieses Tutorial angelegt worden und haben keinen
Anspruch auf dauerhafte Funktionalität.
2. Was ist "dynamisches DNS-Update"?
Zuerst sollte sich ein jeder einmal im Klaren darüber
sein, was eigentlich immer diese Bezeichnung "DNS" zu
bedeuten hat.
Das Domain Name System (DNS) ist
einer der wichtigsten Dienste im Internet. Das DNS ist
eine verteilte Datenbank, die den Namensraum im Internet
verwaltet. Hauptsächlich wird das DNS zur Umsetzung von
Namen in Adressen (forward lookup) benutzt. Dies ist
vergleichbar mit einem Telefonbuch, das die Namen der
Teilnehmer in ihre Telefonnummern auflöst. Das DNS
bietet somit eine Vereinfachung, weil Menschen sich
Namen weitaus besser merken können als Zahlenkolonnen.
So kann man sich den Domainnamen www.WinTotal.de sehr
einfach merken, die dazugehörende IP-Adresse
213.133.111.171 dagegen nicht ganz so einfach.
Da jedoch sehr viele Nutzer mit Heimrechnern eine
variable IP-Adresse haben (mit jeder Einwahl in das
Internet wird eine andere IP-Adresse aus einem Pool
zugeteilt, s.o.), gibt es inzwischen DynDNS-Anbieter,
die dafür sorgen, dass man auch mit solch rasch
ändernden Adressen möglichst immer über den selben
Rechnernamen erreichbar ist. Diese aktuelle IP-Adresse
muss dem DynDNS-Anbieter nach jeder Einwahl ins Internet
bzw. in regelmäßigen Abständen mitgeteilt werden, damit
er bei evtl. Änderungen darauf reagieren kann. Dazu
wird auf dem Host-Rechner (Heimrechner) ein
DynDNS-Client installiert. Dieser Client ist ein kleines
Software-Tool (meist nicht größer als ein paar KB), das
immer die aktuell vom ISP erhaltene IP an den
DynDNS-Anbieter weiterleitet.
Somit ist gewährleistet, dass z.B. die Homepage mit
dem Domainnamen wttest.dyndns.org immer
zu erreichen ist, dabei spielt es keine Rolle, welche IP
dem "Heimrechner" aktuell vom ISP zugewiesen wurde.
Voraussetzung ist natürlich, dass der Computer
eingeschaltet und online ist.
Randnotiz: Da wir in diesem Tutorial
ausschließlich die von vielen DynDNS-Anbietern
angebotene "Gratis-Variante" behandeln, soll an dieser
Stelle angemerkt werden, dass es sich hierbei
korrekterweise um Sub-Domains handelt. Diese setzen sich
aus einer vom DynDNS-Anbieter registrierten Domain, in
unserem Beispiel "dyndns.org", und
einem vom User frei gewählten Namen, z.B.
"wttest", zusammen.
3. Wie funktioniert DynDNS - Schema
Das folgende Schema stellt eine Übersicht einer
DynDNS-Konfiguration, wie sie in unserem Beispiel
verwendet wird, dar.
|
Darstellung
DynDNS-Schema |
4. Was benötige ich?
Da wir in unserem Beispiel eine Homepage auf dem
heimischen PC öffentlich verfügbar machen wollen,
behandele ich an dieser Stelle ausschließlich dieses
Thema. Weitere Möglichkeiten, die das DynDNS bietet,
werden in Stichworten kurz erwähnt, aber nicht weiter
behandelt (dieses würde hier den Rahmen sprengen).
Wir benötigen: 1. Apache Web-Server (Dieser
sollte lokal bereits funktionieren. Es geht natürlich
auch mit anderen Web-Servern.) 2. Einen Account bei
einem DynDNS-Anbieter
a. In unserem Beispiel: http://www.dyndns.org b.
Einen Hostnamen ' wttest.dyndns.org c. Einen
DynDNS-Clienten zum Updaten der IP (Ich habe mich für
unser Beispiel für den "DynDNS Updater v2.2.0.75"
entschieden: Download.)
Weitere Möglichkeiten von DynDNS (nicht weiter
behandelt)
Hinweis: Funktioniert einmal die http-Verbindung über
DynDNS reibungslos, sollten FTP und Kameraden kein
Problem mehr darstellen.
5. Der Account
Nachdem nun (hoffentlich) die Arbeitsweise von DynDNS
einigermaßen klar sein sollte, machen wir uns daran, bei
unserem DynDNS-Anbieter einen Account zu erstellen. Um
den Dienst von dyndns.org nutzen zu können, muss man
sich zunächst registrieren. Diese Registrierung ist
kostenlos und sollte keine größeren Schwierigkeiten
bereiten.
Zur Registrierung: http://www.dyndns.org/account/create.html
Nach Abschluss der Registrierung bekommt man eine
E-Mail zur Aktivierung des Accounts zugesendet. Zur
Bestätigung der Angaben bitte in dieser E-Mail dem Link
zur Aktivierung folgen. Fertig.
6. Host anlegen
Nach der Aktivierung des Accounts legen wir uns
zuerst einen Host (der Name, unter dem unsere Homepage
gefunden werden soll) an. Falls noch nicht geschehen
bitte mit den Userdaten bei http://www.dyndns.org/ einloggen (auf
der Webseite oben rechts). Um einen neuen Host
anzulegen, müssen wir in den Bereich "Services" wechseln
und dort "Add Host" auswählen.
Im folgenden Formular können wir nun unseren
gewählten Host-Namen eintragen und einer Domain
zuweisen.
|
DynDNS.org |
Hostname: wttest.dyndns.org
Wobei wttest der von uns gewählte Hostname und
dyndns.org eine von unserem Anbieter registrierte Domain
ist (zur Erinnerung: wttest ist eine Sub-Domain von
dyndns.org). Welche Domain ihr im Endeffekt auswählt,
bleibt euch überlassen.
IP:
Bitte so lassen wie es ist!!!
Hier steht die IP, die euch aktuell von eurem ISP
zugewiesen wurde. Würden wir unsere aktuelle IP nicht
durch den DynDNS Updater immer auf dem Laufenden halten,
würde unsere Homepage spätestens nach der nächsten
Einwahl ins Internet nicht mehr gefunden werden.
Wildcards:
Unter Wildcards kann man einstellen, ob unsere
Homepage nur unter dem angegebenen Host-Namen
wttest.dyndns.org zu erreichen ist oder ob wir auch
Aliase zulassen möchten. Dies kann hilfreich sein, wenn
wir für unsere Homepage weitere Sub-Domains anlegen
möchten. z.B. forum.wttest.dyndns.org oder
gaestebuch.wttest.dyndns.org. Da wir dies in unserem
Beispiel brauchen, aktivieren wir hier die
Wildcards.
Mail Exchange / Backup MX:
Können wir vernachlässigen, da dies nicht in dem
Gratis-Angebot zur Verfügung steht.
Sind beim Anlegen des Hosts keine Fehler aufgetreten,
z.B. weil der gewählte Host-Name schon vergeben ist,
sollte nach Klick auf die Schaltfläche "Add Host"
folgende Meldung angezeigt werden.
|
DynDNS.org |
7. Der DynDNS Update-Client
Wenn noch nicht geschehen, den DynDNS-Clienten bitte
hier (DynDNS Updater v2.2.0.75)
downloaden und installieren. Falls ihr kein Programm
zum entpacken der Rar-Datei habt, könnt ihr euch dies hier besorgen. Beim ersten Start
des Clients meldet sich das Programm zur Eingabe der
Grundeinstellungen.
Registerkarte Accounts
Hier müssen wir unseren Account, den wir bei
DynDNS.org angelegt haben, dem Client bekannt machen.
Dazu bitte auf den Button "Add" klicken.
|
DynDNS
Updater |
Im sich öffnenden Dialogfenster muss ein Name für
diese Verbindung eingetragen werden. Dieser dient zur
Identifizierung der Verbindung und kann frei gewählt
werden.
|
DynDNS
Updater |
Nach der Eingabe des Namens öffnet sich ein neuer
Dialog, in dem die Daten für diesen Account eingegeben
werden müssen.
Account:
Auf dieser Registerkarte werden unsere Daten
eingetragen, mit denen wir uns bei DynDNS.org angemeldet
haben.
|
DynDNS
Updater |
Account Name: der zuvor eingegebene Name zur
Identifizierung Provider: dies ist der
DynDNS-Anbieter (keine Änderung) User ID: der
Loginname bei DynDNS.org Password: das Passwort bei
DynDNS.org Retype: Passwort wiederholen
Hosts:
Hier werden die Hosts aufgelistet, die wir bei
DynDNS.org eingerichtet haben. Anmerkung: Bei dem
Gratis-Account kann man bis zu 5 Hosts registrieren.
|
DynDNS
Updater |
Zum Einfügen eines Hosts auf die Schaltfläche "Add"
klicken.
|
DynDNS
Updater |
Hier wird nun der Hostname eingetragen, den wir bei
DynDNS.org angelegt haben: wttest.dyndns.org
Mit "OK" bestätigen.
Sind mehrere Hosts angelegt worden, diesen Schritt
sinngemäß wiederholen.
Options:
Darauf achten, dass Type "Dynamic" gewählt und
Wildcard aktiviert ist.
|
DynDNS
Updater |
Sind in allen 3 Registerkarten die Einstellungen
getätigt worden, kann dieser Dialog mit Klick auf "OK"
geschlossen werden.
Das Ergebnis sollte dann so aussehen:
|
DynDNS
Updater |
Hinweis: Mit der Checkbox vor dem Account-Namen kann
man einstellen, ob dieser Account aktiviert oder
deaktiviert ist.
Registerkarte Connections:
Hier wird eingestellt, wie die Internetverbindung
hergestellt wird. DSL-Benutzer sollten hier die
Einstellung "Local Area Network" wählen. Ggf. sind
Proxy-Einstellungen einzutragen. Da wie einleitend
bemerkt der Gebrauch eines Modems nicht zu empfehlen
ist, werde ich auch hier nicht weiter darauf eingehen.
Unter "Server port used to update" kann man einen
anderen Port zum Update des Clients einstellen. Befinden
wir uns hinter einer Firewall, sollte der eingestellte
Port dort auch freigeschaltet sein.
|
DynDNS Updater -
Connections |
Registerkarte IP-Address
Hier können noch spezielle IP-Einstellungen
vorgenommen werden. In der Regel sollten aber die
eingestellten Werte so übernommen werden, wie sie
vorgeschlagen sind.
|
DynDNS Updater - IP
Address |
Detected IP adress(es): Hier werden alle dem Rechner
zugewiesenen IP-Adressen angezeigt. Test: Dient zum
Testen der aktuell vom ISP zugewiesenen IP-Adresse.
|
DynDNS Updater - IP
Addresse |
Hier darf keine IP-Adresse aus dem "privaten"
Adressbereich erscheinen.
privater IP-Adressbereich:
10.0.0.0 - 10.255.255.255 (10/8 prefix) 172.16.0.0
- 172.31.255.255 (172.16/12 prefix) 192.168.0.0 -
192.168.255.255 (192.168/16 prefix)
Die Registerkarten Logging und Icons können wir
wiederum vernachlässigen, da sie keinen Einfluss auf die
Funktionsweise des Clients haben.
Sind auf den Registerkarten alle Einstellungen
gemacht, dann mit "OK" bestätigen.
Bei einer Erst-Installation schließt sich nun der
Client. Wobei ich nicht weiß, ob dieses ein Bug oder so
gewollt ist.
Sollte in der Taskleiste folgende Meldung erscheinen,
so ist dies kein Fehler, sondern sollte einfach als
gegeben hingenommen werden.
|
DynDNS Updater - Fehlermeldung
Taskleiste |
Ist der Client geschlossen, bitte zur Eingabe der
letzten Einstellungen neu öffnen. Dazu einfach in der
Taskleiste auf das Icon des Clients klicken.
Registerkarte Info:
Hier werden generelle Infos zu den bisher gemachten
Einstellungen angezeigt.
|
DynDNS Updater -
Info |
Interessant sind hier die Punkte:
Automatic update: Legt fest, ob der Client
selbstständig in einem vorgegebenen Zeitintervall prüft,
ob die aktuelle IP noch mit der IP übereinstimmt, die
unser DynDNS-Anbieter "kennt". Per Standardeinstellung
ist dieses ausgeschaltet (warum auch immer). Current
IP: Zeigt die aktuell vom ISP zugewiesene IP. Button
Update: Zum manuellen Update der IP-Adresse beim
DynDNS-Anbieter. Button Settings: Öffnet die
Dialogbox für Account- und Hosteinstellungen.
Registerkarte Options:
|
DynDNS Updater -
Options |
Start with windows: Soll der Client gleich beim
Windowsstart mitgeladen werden (Autostart)? Habe ich bei
mir aktiviert, da ich es sonst vergesse. No beep when
…: Treten beim Update Fehler auf, so kann hier ein
akustisches Signal aktiviert werden. Enable automatic
update: Damit der DynDNS-Anbieter immer die aktuelle IP
"kennt", sollte dies aktiviert sein. Die Einstellung von
5 min. sollte ausreichend sein.
Registerkarte Log:
Hier werden alle Aktivitäten des Clients
protokolliert. Ein korrektes Logfile würde in etwa wie
folgt aussehen:
DynDNS Updater - Version 2.2.0 (Build 75) log
file. Created on 13:07:13 - 01.23.2005. [005] -
13:35:07 - 01.23.2005 - Update process starts [002] -
13:35:07 - 01.23.2005 - wttest.dyndns.org [dyndns.org]:
good 84.56.128.142 (Update good and successful, IP
updated) [005] - 13:35:07 - 01.23.2005 - Update
process finished [002] - 13:35:07 - 01.23.2005 -
Update result: no error [002] - 13:35:07 - 01.23.2005
- Next force update: 02.17.2005 13:35:05 [002] -
13:35:07 - 01.23.2005 - DynDNS Updater ready...
Sieht das Log vernünftig aus, ist die Konfiguration
des Clients abgeschlossen und der Client kann
geschlossen werden (nicht beenden).
8. Router und Firewall
Ist der Heimrechner durch eine Firewall geschützt
bzw. befindet er sich hinter einem Router, ist darauf zu
achten, dass Port 80 (http) freigeschaltet ist. Bei der
Router-Konfiguration ist des Weiteren darauf zu achten,
dass Anfragen an Port 80 auch an den betreffenden
Rechner geforwardet werden. Da es eine Unzahl von
Routern bzw. Firewall-Software gibt, werde ich nicht auf
Details einzelner Anbieter eingehen. Anzumerken wäre
allerdings, dass einige Router schon für DynDNS
vorbereitet sind. Ist dies der Fall, könnte man sich den
DynDNS-Clienten sparen. Ob es sinnvoll ist, sei
dahingestellt.
Nachteil: Die Anzahl der möglichen Hosts/Accounts
ist je nach Hersteller und Modell des Routers
verschieden. Benötigt man mehr als die angebotenen
Möglichkeiten, so ist der Einsatz des Update-Clients
nicht zu vermeiden.
9. Der erste Test
Für die, die es nicht erwarten können, ob´s denn nun
auch funktioniert, können wir an dieser Stelle mal den
ersten Test wagen. Voraussetzung ist, dass der Client
ein erfolgreiches Update durchgeführt hat und dem
DynDNS-Anbieter unsere aktuelle IP zur Verfügung steht.
Das Icon in der Taskleiste sollte grün sein.
|
DynDNS Updater - alles
ok |
Nun kann in der Eingabeaufforderung der Host
angepingt werden.
Eingabeauforderung: Start ' Ausführen ' cmd
In der Eingabeaufforderung Folgendes eingeben:
ping wttest.dyndns.org
War der Test erfolgreich, sollte das Ergebnis
ungefähr wie folgt aussehen:
|
Ping, dann ist alles
ok |
Im folgenden Beispiel habe ich bewusst einen falschen
Hostnamen angegeben. Dieser Hostname ist bei unserem
DynDNS-Anbieter nicht bekannt und sollte nicht
funktionieren.
|
Ping, name konnte nicht aufgelöst
werden |
Ist der erste Test überstanden, muss an unserem
Apache Web-Server noch eine Änderung in der
Konfiguration vorgenommen werden.
10. Apache Web-Server httpd.conf
Wie in der Einleitung schon erwähnt, sollte der
Web-Server schon konfiguriert sein und lokal
funktionieren.
Damit der lokale Apache auch "weiß", dass er gemeint
ist, wenn die Anfrage nach wttest.dyndns.org auf unserem
Rechner eintrifft, werden wir 3 virtuelle Hosts
anlegen.
1. wttest.dyndns.org (die eigentliche
Homepage) 2. forum.wttest.dyndns.org 3. gaestebuch.wttest.dyndns.org
Anmerkungen: 1. Bitte eine Sicherungskopie der
httpd.conf anlegen. 2. Eine bewährte Methode ist,
eigene Einstellungen in einer separaten Include-Datei zu
speichern. 3. Die hier gezeigte Konfiguration
beschreibt lediglich das Hinzufügen der Virtual-Hosts,
Sicherheitsmaßnahmen sind hier nicht erwähnt.
Dazu erstellen wir in einem beliebigen Texteditor
eine neue Datei
"my_virtual_hosts.inc".
NameVirtualHost *:80
<VirtualHost *:80> ServerAdmin
webmaster@wttest.dyndns.org DocumentRoot
"D:/web/WinTotal/homepage/" ServerName
wttest.dyndns.org < /VirtualHost>
<VirtualHost *:80> ServerAdmin
webmaster@wttest.dyndns.org DocumentRoot
"D:/web/WinTotal/forum/" ServerName
forum.wttest.dyndns.org <
/VirtualHost>
<VirtualHost *:80> ServerAdmin
webmaster@wttest.dyndns.org DocumentRoot
"D:/web/WinTotal/gaestebuch/" ServerName
gaestebuch.wttest.dyndns.org < /VirtualHost>
DocumentRoot: Das Verzeichnis auf dem lokalen
Rechner, in dem der Apache die angeforderten Dateien
suchen soll. ServerName: Hostname des betreffenden
"VirtualHosts"
Diese Datei wird im "conf"-Verzeichnis des
Web-Servers gespeichert.
Beispiel:
D:\Server\Apache2\conf\my_virtual_hosts.inc
Damit der Apache diese Datei auch findet, fügen wir
am Ende der Konfigurationsdatei "httpd.conf", diese
befindet sich ebenfalls im "conf"-Verzeichnis des
Apache, noch folgende Zeile ein:
include
"D:/Server/Apache2/conf/my_virtual_hosts.inc"
TIPP: Da nach einem Rückspielen
eines Images, einer Neuinstallation bzw. bei einem
Festplatten-Crash alle Daten bzw. geänderten
Konfigurationsdateien verloren gehen, sollten Apache -
PHP - MySQL nicht in der gleichen Partition bzw. auf der
gleichen Festplatte wie das Betriebssystem sein.
Abschließend den Apache neu starten und das Werk ist
vollbracht.
Testen:
Zum Testen der Konfiguration sollte es genügen, die 3
angelegten Hostnamen in einen beliebigen Browser
aufzurufen.
http://wttest.dyndns.org/ http://forum.wttest.dyndns.org http://gaestebuch.wttest.dyndns.org/
So weit, so gut. Aber woher weiß ich nun, ob die
Webseiten auch tatsächlich über das Internet gefunden
werden oder mir nur angezeigt werden, da sie ja sowieso
auf meinem Rechner sind.
Hierzu nutze ich einen simplen und zugleich
nutzvollen Trick. Auf der Webseite von Webmasterplan.de
http://de.webmasterplan.com/cgi-local/router.cgi?l=de&p=wmpde&s=opt_html kann
man seine Webseite auf Fehler im HTML-Quelltext online
überprüfen lassen.
|
Webmasterplan |
Kann der Test durchgeführt werden, ist
sichergestellt, dass unsere Webseite auch wirklich
online gefunden wird. Sollte die Seite nicht gefunden
werden, bricht die Überprüfung bei Webmasterplan.de mit
einer Fehlermeldung ab.
Ein Fehler ist aufgetreten: 500 - Unknown
Kleiner Nebeneffekt dabei ist: Man sieht gleich, ob
die Webseite auch vernünftig programmiert ist.
Sind alle Test erfolgreich: auf die Schulter klopfen
und freuen.
11. Zusammenfassung
Wie gezeigt, ist es kein Hexenwerk, eine Homepage auf
dem heimischen Rechner zu hosten.
Voraussetzung ist wie immer, dass man erst einmal in
der Theorie versteht, um was es überhaupt geht bzw. das
Zusammenspiel der einzelnen Komponenten kennt.
Ob es nun sinnvoll ist, dieses überhaupt zu machen,
sollte jeder für sich selbst entscheiden. Meine
persönliche Meinung ist, dass es bei den niedrigen
Preisen der Web-Hoster wenig Sinn macht, eine Homepage
zu Hause zu hosten. Will man seine Homepage 24 Stunden
am Tag und 365 Tage im Jahr der Öffentlichkeit zur
Verfügung stellen, bleibt eigentlich gar nichts anderes
übrig, als sich einen offiziellen Webspace
anzumieten.
Des Weiteren sollte sich jeder im Klaren darüber
sein, dass nicht jeder ISP es erlaubt, die
Internetverbindung zum Anbieten von (ständigen)
Serverdiensten zu nutzen.Um späteren Missverständnissen
bzw. Ärger aus dem Weg zu gehen, sollte sich jeder, der
solche Dienste (HTTP, FTP, MAIL, VPN usw.) anbieten
möchte, vorher bei seinem ISP über die
Nutzungsbedingungen der Internetverbindung informieren.
Ich hoffe, ich konnte die Sache ein wenig
verständlich machen, und würde mich über Kritiken,
gleich welcher Art, im Forum unter http://www.wintotal-forum.de/index.php/board,33.0.html
freuen.
12. Weiterführende Links
Software für
Heim-Serverbetrieb der am meisten benutzte
Web-Server im Internet http://www.apache.org/ eine
OpenSource-Datenbank http://www.mysql.de/ PHP ist eine
weit verbreitete und für den allgemeinen Gebrauch
bestimmte Open Source-Skriptsprache, welche speziell für
die Webprogrammierung geeignet ist und in HTML
eingebettet werden kann. http://www.php-homepage.de/ Komplettpaket
für Web-Server mit: Apache, PHP, MySQL, Perl und mehr
http://www.apachefriends.org/de/ Programmierung
Pflicht für jeden Webmaster http://de.selfhtml.org/ http://www.selfphp.de/
Quellen und weitere
Erklärungen Wikipedia zu DNS http://de.wikipedia.org/wiki/Domain_Name_System
Wikipedia zu DynDNS http://de.wikipedia.org/wiki/DynDNS
Konrad Priemer, alias Conny, 07.02.2005
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