Ich habe mich vor kurzen Entschieden bei Grafikkarten von NVidia® zu ATI® umzusteigen. Zum einen wollte ich einfach einmal wissen, wie es mit ATI® so ist, zum anderen hat man sich bei ATI® dafür entschieden die OpenSource-Gemeinde zu unterstützen und angefangen die technische Dokumentation der Grafikchips offenzulegen. Wodurch ein vollständiger Opensource-Treiber in greifbare Nähe rückt. (2D ist schon fertig, 3D wird folgen)
Solange der OpenSource-Treiber jedoch noch nicht fertig ist, werde ich den von ATI® verwenden, da ich auf 3D-Beschleunigung nicht verzichten will. Die Installation gestaltete sich etwas schwieriger als ich es bisher gewohnt war, das lag jedoch daran, das ich noch kein PCI-Express in meinem Computer habe.
Bevor man die neue Grafikkarte einbaut, sollte man einige Dinge erledigen, damit man dann nicht in Röhre schaut:
aptitude install build-essential linux-headers-2.6-(i686|k7|amd64)
wobei man genau eins aus der Klammer auswählt (je nach dem was
uname -r ausgibt)Das schöne am ATI-Treiber ist, das er Programm-Pakete für alle möglichen
Linux-Distributionen erstellen kann. Das ist in sofern sinnvoll, da man den
Treiber einfach über den üblichen Paketmanager installieren oder deinstallieren
kann. Dazu schaut man zunächst, ob die eigene Distribution vom ati-driver-installer unterstützt wird indem man:
sh ati-driver-installer-*.run --listpkg
in einer Konsole ausführt. Man sucht dann den passenden Eintrag in aus der
Liste heraus. In meinem Fall wäre das Debian/etch. Dann führt man
einfach
sh ati-driver-installer-*.run --buildpkg Debian/etch
aus und die Treiber-Pakete werden automatisch erstellt. Danach kann man
den Treiber und (zumindest unter Debian) den Quellcode für das Kernel-Modul
installieren:
dpkg -i fglrx-driver_*.deb fglrx-kernel-src_*.deb
Dadurch sollte auch automatisch die X-Server Konfiguration
(/etc/X11/xorg.conf) angepasst werden, sodass der ATI-Treiber
geladen wird. In dieser Datei sollte dann ein Eintrag der Form
Section "Device"
Identifier "Sapphire HD 2600 Pro"
Driver "fglrx"
EndSection
Sein, wobei es keine Rolle spielt, was im Identifier steht.
(Falls man es ändert, muss man das an allen Stellen in der Datei tun!)
Als letzten Schritt bleibt noch das Kernel-Modul übrig. Für Debian
geht das ganz einfach, man braucht nur
module-assistant auto-install fglrx-kernel
auszuführen und alle Fragen mit "Ja" zu beantworten. Das wars. Jetzt
sollte man den Computer komplett neu starten (meist genügt es nicht
den X-Server neu zu starten).
Eigentlich sollte danach alles funktionieren, falls nicht, dann kann man folgendes probieren:
glxinfo | grep OpenGL
ausführen (Paket mesa-utils falls notwendig installieren).
Die Ausgabe sollte in etwa so aussehen:
OpenGL vendor string: ATI Technologies Inc.
OpenGL renderer string: ATI Radeon HD 2600 Pro AGPSection
OpenGL version string: 2.1.7170 Release
OpenGL extensions:
Falls da irgendwas von "Mesa Indirect" steht, kann versuchen folgendes
in die Datei /etc/X11/xorg.conf zu schreiben. (falls es dort
noch nicht steht)
Section "Extensions"
Option "Composite" "Disable"
EndSection
Section "DRI"
Mode 0666
EndSection
Danach X-Server neu starten.ATI-Treiber
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